Nackenschmerzen sind ein Problem, das nicht ausschließlich mit dem Hals zusammenhängt, sondern mit dem gesamten Körper und Bewegungsapparat. Knochen, Muskeln, Sehnen, Faszien und Organe hängen alle direkt oder durch Bindegewebe zusammen. Deshalb ist es bei Nackenschmerzen wichtig, die Strukturen des ganzen Körpers zu untersuchen, zu korrigieren und zu trainieren - möglichst von den Füßen bis zum Kopf. Behandelt man so von unten nach oben den ganzen Körper, verschwinden häufig auch die Nackenschmerzen.
Störungen im Schulter-Nacken-Bereich und im restlichen Körper beeinflussen sich oft gegenseitig:
Ist der Nacken nicht ganz symmetrisch, wird das über die Brustwirbelsäule und das Becken ausgeglichen. Doch dadurch gerät das Becken in einen Schiefstand, die Muskeln und das Bindegewebe der Beine werden überlastet. So kann sich sogar ein Fersensporn entwickeln.
Umgekehrt liegt die Ursache von Nackenschmerzen nicht selten viel weiter unten. Muskeln und Organe sind umhüllt von einem zusammenhängenden Netz aus Faszien, manche Experten sprechen deshalb auch von einer einzigen Faszie, die alles umhüllt. Da das faserige Bindegewebe auch viele Nerven enthält, können Störungen und Verspannungen der Faszien sehr schmerzhaft sein.
Führt zum Beispiel eine Fußfehlstellung zu einem Schongang und in der Folge zu einem Beckenschiefstand, wirkt sich dieser über die Lenden- und Brustwirbelsäule bis zum Nacken aus. Damit der Kopf gerade steht, versucht die Wirbelsäule ständig, den Schiefstand auszugleichen. Die Spannung in Muskeln und Faszien wird immer stärker und sammelt sich im Nacken.
Knick-Senkfüße, die nach innen kippenBeckenschiefstandRundrücken von der Schreibtischarbeit (schlaffe Haltung)Überstrecken des Nackens (zu tiefer Bildschirm)Zu langes Sitzen (Hüftbeuger)Falsche Stuhlhöhe (Armhaltung)Ungleichheiten im KiefergelenkAngeborener Schiefhals
Durch gezielte Handgriffe können Ärzte und Therapeuten schmerzhafte Blockaden lösen, Fehlstellungen und Schiefstände korrigieren. Sind die Ebenen wieder gerade, können sich Muskeln, Nerven und Faszien entspannen. Manchmal umfasst die Behandlung der Nackenschmerzen auch die Organe im Bauch. Denn nicht nur Muskeln und Gelenke sind von dem Fasziennetz umhüllt, sondern auch Organe wie Leber, Magen und Darm. Werden sie aus ihrer Verspannung gelöst, kann sich das auch auf den Nacken auswirken.
Tägliche Übungen mit einer sogenannten Faszienrollen können die Faszien weich und locker halten, damit Nackenschmerzen verschwinden. Meist verkürzen Spannungen an der Körperrückseite die Faszien. Deshalb wird die Faszienrolle zunächst an der Rückseite angewendet - von den Füßen über Waden, Oberschenkel und Rücken bis hoch zum Nacken. Dabei sollte man ganz langsam rollen und auf Schmerzpunkten anhalten. Anschließend wird die Vorderseite der Beine mit einer kleinen Faszienrolle und einem Kochlöffel ausgerollt - langsam und mit Druck.
Die Faszienketten an Nacken und Rücken lassen sich mit einem sogenannten Duo-Ball trainieren - alternativ mit zwei Tennisbällen in einer Socke. Wichtig: Auch hier an den besonders schmerzhaften Stellen ganz langsam rollen, um Verklebungen und Verspannungen zu lösen. Die Hände im Nacken verschränken und fest gegendrücken.
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Dr. Sabine Bleuel, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie Schwerpunkt Hand- und Fußchirurgie Orthopädie und Chirurgie Elbchaussee Elbchaussee 567 22587 Hamburg (040) 86 23 21 www.orthopaedie-elbchaussee.de Timm Wohlsen, Physiotherapeut Praxis Wohlwerk Wildrosenweg 3 24119 Kronshagen www.wohlwerk-therapie.de
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